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Eigentlich möchte ich nur ausreiten.

„Eigentlich möchte ich jetzt nur ausreiten.“

 

Neuerdings unterrichtete ich eine Schülerin, die vor kurzem mit ihrem Pferd in einen neuen Stall übersiedelt ist. Sie schwärmte vom wunderschönen Gelände und freute sich auf tolle Ausritte.

An diesem Tag war das Pferd zum ersten Mal am neuen Reitplatz. Außerdem hatte es am Vortag stark geregnet und der Platz war nur zur Hälfte nutzbar. Eine ideale Gelegenheit, um an den vier Centered Riding Grundlagen zu arbeiten.

 

Ich fragte meine Schülerin, wo sie in ihrem Körper ihre Atmung spürte. Das Pferd schnaubte ab.

 

Wir kontrollierten ihre sogenannten „Bausteine“, die Basis für einen stabilen und sicheren Sitz. Das Pferd ließ seine Rückenmuskulatur los.

 

Ich erinnerte sie an ihre Körpermitte, ihr „Zentrum“. Dieser Körperbereich ist ähnlich wie unser Schwerpunkt, aber doch nicht ganz das Gleiche und sorgt unter anderem für Stabilität und Ruhe. Das Pferd lief jetzt in einer geraden Linie.

 

Ich erklärte ihr, dass Pferde sich sicherer fühlen, wenn Reiter, statt auf den Boden zu schauen, ihre Umgebung mit einem „sanften Blick“ (periphere Sicht) wahrnehmen. Das Pferd hörte auf, bei jeder Bewegung in der Umgebung seinen Kopf hochzunehmen.

 

Am Ende der Einheit stellte meine Schülerin fest (und klang dabei etwas überrascht): „Das kann ich ja alles im Gelände anwenden!“

 

Fazit: Gutes Reiten ist gelebter Pferdeschutz – egal, ob im Gelände oder in der Reithalle geritten wird.